Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung


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„Verein zur Förderung spiritueller

und sozialer Kulturimpulse“,

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Das Formschaffen Michelangelos

als Beispiel für ein schöpferisch tätiges Ich



Die Skulpturen wie sie in den Bildern oben zu sehen sind, wurden von Michelangelo für die Medici-Grabmäler in Florenz geschaffen. Sie stellen die vier Tageszeiten, die Abenddämmerung, die Nacht, die Morgendämmerung und den Mittag dar. „Diese Skulpturen tragen (so Heinz Grill) eine ausgesprochen ausdrucksstarke Dimension für das menschliche Erleben in unsere heutigen Tage hinein. Sie bringen etwas zur Offenbarung, was den Menschen nicht nur physisch abbildet, sondern ihn auf einer bildenden, werdenden, webenden Daseinsebene zeigt.“


Michelangelo und sein Werk bezeichnete Heinz Grill auch als beispielhaft für ein „tätiges Ich“: „In Michelangelo’s Werk zeigt sich das Ich. Es zeigt sich ein reales Wirken im Sinne eines sonnenhaften Ätherbildens. In dem schöpferischen Tätigsein steigt etwas durch den Menschen herab bis in die irdische Welt. „Der Mensch ist immer schaffend tätig; jeder hinterlässt ein Lebenswerk. Der Mensch ist sogar genötigt, eine Umsetzung in sein Dasein zu bringen. Es besteht aber ein wesentlicher Unterschied zwischen dem, was aus einem realen, wahren, geistigen Urgrund, und etwas, das nicht wahr, sondern nur aus einem übernommenen, verblassten Bewusstsein in den Weltenzusammenhang findet. Das Wahre bleibt erhalten.“


„Michelangelo hat sich zu Lebzeiten so intensiv mit seiner Arbeit, seinem Werk verbunden, dass dieses als zeitlose Gabe für zukünftige Generationen zurückgeblieben ist. Die Figuren strahlen noch immer das Ich des Menschen Michelangelo aus, sie erzeugen Freude und inspirieren die Menschen in der Seele. Wenn jedoch der Mensch sich mit seinem Werk, seinem Geschaffenen nicht verbindet, so bleibt, wie es Heinz Grill beschreibt, nichts davon zurück. Es bleibt beispielsweise jemand in „falscher Bescheidenheit“ hinter seinem Werk zurück, stellt sich nicht mit ganzer Verantwortung, mit seinem ganzen Ich dazu, so bleibt etwas wie ein „Abgespaltenes, Unvollendetes“. „Es liegt dann ein Mangel in der Entwicklung vor.“


Das Tätigwerden aus dem Ich zeigt sich in Michelangelos Schaffen aber noch darin, dass er die Idee (den Gedanken) als das höchste geistige Prinzip sah, welches allem Sinnlichen übergeordnet ist. „So sah er schon im rohen Marmorblock das Kunstwerk vorgeformt, es schlummerte als Idee bereits im Stein und musste nur noch aus ihm „befreit“ werden. Er betrachtete den Stein zudem als etwas, dem Seele zu verleihen war.“  (Wikipedia)


Auch Rudolf Steiner hat seinerseits über die Figuren gesprochen. Er hat in ihnen die Offenbarung der vier Wesensglieder des Menschen in ihrer „Reinform“ entdeckt. Der Abend stellt den physischen Leib (Element Erde) dar, die Nacht den Ätherleib (Element Wasser), die Aurora, die Morgendämmerung, stellt den Astralleib (Element Luft/Licht) dar, der Mittag das Ich (Element Feuer).


Rudolf Steiner schreibt hierzu:

„Sonderbar berührt es uns, wenn wir uns Michelangelo abgeschlossen in der einsamen Medicier-Kapelle vorstellen, ganz allein in der Nacht bis zur körperlichen Erschöpfung arbeitend, aber er doch so stark sein konnte, dass er nachher noch jahrelang seine anderen großen Werke in Rom ausführen konnte, und wissen, während er so schafft, da wirkten schon in ihm die Kräfte, nach denen wir geisteswissenschaftlich wieder suchen.“


Laut Rudolf Steiner und auch biografischen Angaben zufolge, verfügte Michelangelo nicht in direkter Weise über ein spirituelles Gedankengut, das ihn dazu veranlasst hätte, beispielsweise die Figuren der vier Tageszeiten zu schaffen und damit die vier Leiber des Menschen aus einer esoterischen Sichtweise darstellen zu wollen. In sein intuitives Schaffen aber, so drückt es Steiner aus, drangen diese Wahrheiten hinein. Er besaß den Willen und die Bereitschaft, in sorgfältigster und hingebungsvollster Weise die „wahre Form“ zu schaffen und zu gestalten. Er orientierte sich hierbei an Archetypen, mythologischen Urbildern aus der griechischen Antike, aber ausführende Organe waren seine schaffenden Hände, sein Wollen. Das Übrige, die Wahrheit, die die Figuren heute so zeitlos macht, sprach sich dann aus dem Übersinnlichen „Wie von selbst“ aus.


* Rudolf Steiner, „Michelangelo und seine Zeit vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft“, gehalten am 8. Januar 2014 in Berlin, Bilder der

„4 Tageszeiten“ aus: „Das Formgeheimnis Michelangelos“ v. Heinz Georg Häussler, Verlag Freies Geistesleben 1998

Die Abenddämmerung

Physischer Leib

(Element Erde)

Die Nacht

Ätherleib

(Element Wasser)

Die Morgendämmerung

Astralleib

(Element Luft/Licht)

Der Mittag

Ich

(Element Feuer)

(1)  Das Bild des Menschen

(2)  Der physische Leib

(3)  Der Ätherleib

(4)  Der Astralleib

(5)  Das Ich des Menschen

(6)  Das Formschaffen Michelangelos als Beispiel für ein schöpferisch tätiges Ich

(7)  Das Formwirken in der Therapie als Beispiel einer schaffenden Ich-Tätigkeit


Astralleib Ätherleib Physischer Leib Menschenbild Das Ich des Menschen Formwirken und Ich