Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung


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Träger der Veranstaltungen:


„Verein zur Förderung spiritueller

und sozialer Kulturimpulse“,

Lindenstraße  24, CH-8738 Uetliburg

Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung

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Das Formwirken in der Therapie

als Beispiel einer schaffenden Ich-Tätigkeit



„Der Geist (das Ich) muss sich in Formen ausdrücken.

Der Mensch braucht die Form. Die ganze Entwicklung braucht die Form.“



Die Frage nach der Form, die wesentlich mit der Ich-Tätigkeit in Verbindung steht, spielt auch in der Therapie eine wesentliche Rolle. Wann sind wir als Therapeuten formgebend tätig? Wo überall können bewusst geschaffene Formen wirksam werden?


Formprozesse im therapeutischen Begegnungsfeld


„Heilung bedeutet immer etwas zu schaffen, was es bis jetzt nicht gegeben hat. Dies ist verbunden mit einem Wagemut: Der Mensch tritt in ein unbekanntes Gebiet ein, das eine Entwicklung aus den geistigen Welten erhalten kann. Es ist eine schöpferische Tätigkeit.“


So wie jeder Mensch ständig eine Wirkung entfaltet, auf die umgebenden Umstände sinnvoll oder weniger sinnvoll formend einwirkt, so wirkt auch der Therapeut in bewusster oder weniger bewusster Weise auf den Patienten. Die Frage ist nun, ob es nicht möglich ist, die ganze Begegnung, das Gespräch, das Verhältnis zum Patienten in einer Weise zu formen, dass er auf dieser Form innerhalb seiner Entwicklung aufbauen kann.


Im allgemeinen ist ein kranker Mensch aus der Führung des Ich mehr oder weniger entglitten. Das Ich, die bewusste führende Instanz im Menschen, schwächt sich in der Krankheit. Mit der entglittenen Führung, geht auch die Form verloren. Eine günstige Form entsteht immer auf der Basis einer Ich-Tätigkeit. So können wir als Therapeuten dem aus der Form entglittenen Patienten durch unser Wirken, z. B. im Gespräch, so begegnen, dass der Patient zu einer neuen, sogar besseren Form geleitet wird. „Wir brauchen den Mut, die eigene Haltung, Worte, Hinwendung so zu formen, dass sie dem Patienten gerecht wird.“


Der erste Schritt hierfür ist es erstmal, sich als Therapeut bewusst zu machen, dass man bzw. wie man auf das Gegenüber wirkt. Hat diese Wirkung in sich schon eine günstige Form? In den meisten Fällen wird eine Form erst günstig, wenn sie aus einem geordneten Aufbau hervorgeht. Dies muss aber nicht mit einem Zwang einhergehen, sondern im besten Falle sollte dieser Aufbau aus einem passenden Gedanken geschehen. Heinz Grill drückte dies folgendermassen aus: „Die mentale Struktur, die wir schaffen , soll für die Zukunft aufbaufähig sein. Die Struktur muss so sorgfältig erzeugt werden, dass darauf aufgebaut werden kann. Alle geschaffenen Kräfte müssen in eine geeignete Form kommen.“


Jeder Mensch wird andere Formen brauchen. Menschen, die auch von ihrer Konstitution her, eher ins Formlose neigen, wird man gezielt formen, auch z. B. direkt im Physischen, im Rahmen einer Heil-Massage. Die Formen wird man betonen, entsprechend einem Idealbild. Andere Menschen, die an sich schon zur „Überformung“, zum Zwanghaften tendieren, wird man eher mit einer sanften Berührung „an die Peripherie“ locken. Das Formen muss auf der Basis der gegebenen Realität des Gegenübers, sowie auch ausgehend von einem höheren Ideal stattfinden.


Eine andere Art der Form liegt in einem natürlichen Setzen von Grenzen im Arzt-Patienten-Verhältnis. Es ist für beide von Bedeutung, dass in dieser Beziehung eine geeignete Grundform aufgebaut wird. Dazu gehört das Anerkennen von klaren Rollen. Der Arzt kann nicht „Patient“ sein, der Patient nicht derjenige, der dem Arzt die Führung gibt. Auch müssen von Seiten des Therapeuten klare Grenzen im Sinne seiner Verantwortung gesetzt sein. Der Patient kann den Therapeuten nicht für jede eigene Unzulänglichkeit oder Unpässlichkeit verantwortlich machen. Als Therapeuten ist es in erster Linie unsere Aufgabe und Verantwortung, diese Ausformung im Beziehungsverhältnis zu leisten. Der Patient kommt zu uns „aus Mangel an Form“. Die Form und Struktur gestaltet sich auch durch hierfür erforderliche Grenzen.

Der Formprozess in der Sprache lässt sich vom Patienten-Gespräch erweitern auf Vorträge, Fachbeiträge, die Ausgestaltung eines Protokolls etc.. Der erste Satz schon erzeugt die Grundlage der Form. Entsprechend wird darauf sinnvoll aufgebaut werden können oder nicht.


Formgestaltung in der Ernährung


Laut Heinz Grill determiniert die Ausgestaltung der Nahrungsmittel innerhalb der Zubereitung den Stoffwechsel. Je nachdem wie die Nahrungssubstanz gegliedert, kombiniert und weitergestaltet ist, kann der Mensch einen bewussten Bezug mit seinen Sinnen (sehen, riechen, schmecken) dazu aufnehmen. Die einzelnen Nahrungsmittel können in einer Weise für sich ausgeformt werden, dass sie sich in ihrem Zusammenspiel dann dynamisch miteinander verbinden und ergänzen. Auch das atmosphärische Miteinander, sowie die (moralische) Gesinnung des Kochs wirkt sich auf den Stoffwechsel aus. Je differenzierter das Erleben der einzelnen Bestandteile ermöglicht wird, desto mehr kann sich das Ich in einer bewussten Wahrnehmung am Geschmackerleben beteiligen. Heinz Grill sagte dazu, dass eigentlich der ganze menschliche Leib differenzierte Verhältnisse bräuchte, eine ausdifferenzierte Einheit. Diese klare Ausdifferenzierung, Formung der einzelnen Bestandteile beruht auf einer aktiven Ich-Tätigkeit. Auch sagte er hierzu, dass man erst durch die Durchgestaltung und Differenzierung in die Materie hineinkommt, ihr sozusagen gerecht wird. Mit einem undifferenzierten Vermengen, erzeugt man keine Wachheit für die Materie.








(1)  Methodik in Forschung und Praxis

(2)  Metaphysische Organdiagnose

(3)  Wie man eine seelisch-geistige Gesetzmäßigkeit in der Therapie zur Anwendung bringen kann

(4)  Das Formwirken in der Therapie als Beispiel einer schaffenden Ich-Tätigkeit

(5)  Die praktische Anwendung der Dreigliederung


Methodik Metaphysische Organdiagnose Therapie Die Anwendung der Dreigliederung