Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung


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Träger der Veranstaltungen:


„Verein zur Förderung spiritueller

und sozialer Kulturimpulse“,

Lindenstraße  24, CH-8738 Uetliburg

Forschungskreis für Heilkunde

Im Sinne einer seelisch-geistigen Erweiterung

Forschungskreis Leitgedanken Fortbildungen Methodik Berufsbild Themen Heilmittel Kontakt

(1) Geistige Grundlagen


(2) Die Realitätssicht des heutigen Menschen; Das Höhlengleichnis von Platon


(3) Sophia - die Brücke zwischen Intelligenz und Spiritualität


(4) Geisteswissenschaftliche Erkenntnisforschung in der heutigen Zeit - Rudolf Steiner


(5) Geisteswissenaschaftliche Erkenntnisforschung in der heutigen Zeit - Heinz Grill

Leitgedanken Hoehlengleichnis Intelligenz und Spiritualitaet R.Steiner Heinz Grill

Raphael - „Die Schule von Athen“, Stanza della Segnature, Rom

Platon - Ausschnitt aus

„Die Schule von Athen“  von Rahpael

 (siehe Bild oben)

Geistige Grundlagen

 


Um ein differenziertes Verständnis der Realität und der in ihr beobachtbaren Prozesse und Pathologien zu gewinnen, wird eine Gliederung in 3 Seins-Ebenen zugrundegelegt: Physisches, Seelisches und Geistiges.


Ebenso wie die im Bereich der Atmosphäre unausweichliche Gravitationskraft der Erde bei Überschreiten der Exosphäre keine Relevanz mehr zeigt und plötzlich ganz andere Verhältnisse herrschen, sind auch den Ebenen Geist-Seele-Körper jeweils spezifische Gesetzmäßigkeiten zu eigen, welche sich oft diametral verschieden zu den nachgeordneten Ebenen verhalten.


Entwicklung vollzieht sich hierbei immer vom Höheren zum Niedrigeren bzw. von oben nach unten. Auf diese Weise kann die Welt der sichtbaren Erscheinungen als Konsequenz eines vorangehenden geistigen und seelischen Prozesses verstanden werden.


Im Unterschied zur gewohnten mechanistisch-evolutionären Sichtweise, wonach sich aus groben Urbestandteilen der Materie im Laufe der Zeit schließlich feinere Organisationsformen herausbilden, wird somit davon ausgegangen, dass jeder Erscheinung im Physischen ein entsprechender formgebender oder auflösender Prozess im Geistigen bzw. ein initiales Urbild zugrunde liegt.


Ein Verständnis für derartige Urbilder ist noch in den verschiedensten Ausläufern der antiken Philosophie zu finden, so etwa bei der Ideenlehre Platons. Ideen werden hierbei als Urbilder mit eigenständiger Existenz angesehen, welche der äußeren Sinneswahrnehmung entzogen und nur durch geistige Einsicht erfassbar sind.


Ein Verständnis für derartige Urbilder bzw. für die im Geistigen und Seelischen stattfindenden Prozesse eröffnet auch in der Heilkunde ganz neue und erweiterte Therapiemöglichkeiten.


An dieser Stelle sei angemerkt, dass das noch in der griechischen Antike geläufige Schema Geist (pneuma, spiritus) - Seele (psyche, anima) – Körper (sòma, corps) im Laufe der Geschichte revidiert wurde.


Im kirchlichen Konzil von Konstantinopel 869 wurde diese dreigliedrige Differenzierung des menschlichen Wesens mit Wirkung für alle folgenden Jahrhunderte offiziell abgeschafft. Fortan war lt. Katechismus und somit für das allgemeine Kulturleben nur noch die Lehre der Einheit von Körper und Seele erlaubt – der Geist war „gestrichen“ bzw. das Verständnis über diesen war seitdem nur noch ein verzerrtes: Der Begriff „Geist“ wurde fortan z. B. als Synonym für bloße denkerische und intellektuelle Fähigkeiten (also für Aktivitäten der Seele) verwendet. Die ursprüngliche Bedeutung der geistigen Dimension als transzendente Urbilde-Ebene, als schöpferischer Initialpunkt für alle nachfolgenden psychischen und physischen Erscheinungen sowie als höherer Wesenskern des Menschen ging verloren.


Die Nachwirkung und Verwirrung dieses dogmatischen Konzilsbeschlusses ist auch im zeitgenössischen Leben noch daran erkennbar, dass bei Slogans betreffend ganzheitliche Therapie- und Wellnessangebote oft die Reihenfolge der menschlichen Trichotomie bunt durcheinandergewürfelt ist, sodass etwa von Angeboten für „Körper, Geist und Seele“ oder auch nur von „Leib und Seele“ die Rede ist.


Mit dem Verlorengehen des Verständnisses für den Faktor ‚Geist‘ ging allerdings auch der Schlüssel zu einem wirklichen Verständnis der Lebensvorgänge, insbesondere der mit Gesundheit, Krankheit und Schicksal assoziierten Prozesse verlustig.